Das HiFi-Home-Theater *update*

Ich habe in der Vergangenheit einige strukturelle Änderungen in meiner „Heim-Infrastruktur“ umgesetzt, die meinen audiophilen sowie technischen Anforderungen besser entsprechen, als meine bisherige Lösung mit einer Acer-SetTopBox (Athlon 3400+, 1TB HDD, 1 GB DDR-Ram an einem 32″ LG LCD TV).

Nachfolgend möchte ich „kurz“ meine Umsetzung eines verhältnismäßig günstigen MediaCenters mit gutem Sound und flexiblem Funktionsumfang vorstellen, und einige meiner Erfahrungen mit den Lesern teilen.

Bisherige Infrastruktur

Bis vor kurzem sah meine Infrastruktur zuHause folgendermaßen aus:

Mehrere Clients (mein Notebook, das meiner Schwester und der Rechner meiner Mutter)  waren über ein kleines Netzwerk über mehrere Switches/Kabel mit meinem primären DSL-Router (ein SpeedPort 700V der Telekom) verbunden. Ich betrieb in meinem Wohnzimmer eine kleine Acer SetTopBox in der Größe eines DVD-Players, die mir als primäre Datenstelle (Filme, Musik, Fotos, Eigene Dateien, Programme, Images, …) diente und an meinen LG 32″ LCD TV angeschlossen war. Der Sound wurde über einen JVC DVD-Player mit 5.1 Lautsprechern im Raum verteilt.

Kontra:

  • Hoher Stromverbrauch der Acer SetTopBox
  • Bescheidener Klang des JVC-Surroundsystems, Upmix auf 5.1 von Stereoquellen (was die Regel bei der SetTopBox war, da das JVC-Gerät keinen optischen/koax-Eingang besaß), starkes Grundrauschen der Lautsprecher
  • div. Probleme mit der SetTopBox, da hohe Lautstärke bei geringer Auslastung / regelmäßige Abstürze durch nicht lokalisierbare(n) Fehler

Aus diesem Grund habe ich beschlossen, ein paar Euro in mein „Heimkinosystem“ zu stecken. Da ich keine tausende von Euro ausgeben wollte und auch konnte habe ich viel Zeit mit Recherche und dem durchrechnen div. Möglichkeiten verbracht. Nachfolgend meine „Endlösung“.

Teuflisch guter Sound

Ich bin bereits seit einigen Jahren ein Freund der Marke „Teufel“ aus Berlin. Diese stellen sehr hochwertige Soundsysteme für Heimkino und den Arbeitsplatz her, und insbesondere im unteren Preissegment gibt es hochqualitative Anlagen zu günstigen Preisen von erstaunlich hochwertiger Qualität. Mein Augenmerk richtete ich auf das „Concept E Magnum Power Edition 5.1“ – die aufgebohrte Version des „Concept E Magnum“, das aufgrund der hohen Leistung für den geringen Preis gerne für Heimkinobeschallung verwendet wurde. Teufel hat reagiert, als Sie feststellen mussten, dass für die Beschallung größerer Räume der Bass nicht unbedingt ausreicht; haben das System mit stärkeren Endstufen versehen und unter der Power Edition über den Thresen gereicht. Für gerade einmal 170 Euro erhält man ein teilaktives 5.1 Soundsystem erster Güte; glasklarer Sound, auch in höheren Lautstärkeregionen gute Qualität und einen Bass, wie ich es bisher nur aus meinem ersten BMW mit „dicker Anlage“ kenne: Hätte ich direkt angrenzende Nachbarn, wäre ich schon des öfteren getadelt worden – mittlerweile stört sich nurnoch meine Mutter, da die Küche direkt über meinem Wohnzimmer liegt. Der Bass ist fantastisch kräftig und äußerst großzügig dimensioniert.

Das System selbst ist teilaktiv, bedeutet: Es besitzt für jeden Lautsprecher einen eigenen, kleinen Verstärker. Angesprochen wird das System über einen 5.1 Ausgang (eigentlich ein PC-System).

Das ist besonders ärgerlich, wenn man mehrere Geräte daran anschließen will. Zumal wenn es sich dabei nicht um 5.1 Quellen wie MP3-Player oder einen analog Sat-Reciever ohne 5.1 Ausgang handelt.

Ich hatte das System eine Zeit lang in Verbindung mit einer Creative X-Fi USB betrieben (5.1 USB-Soundkarte), jedoch bekam ich mit meiner MediaCenter-Lösung mediaPortal Probleme bei der Wiedergabe von Stereoquellen. Es war zum verrückt werden – bestimmt zwei ganze Wochenenden habe ich damit verbracht herauszufinden, wie ich mit den richtigen Codecs und Einstellungen einen korrekten 5.1 Upmix aus Stereoquellen hinbekomme, ohne andere Funktionen zu beeinträchtigen (teilweise hat dann die Audiospur-Erkennung und Umschaltung bei AVI’s nicht mehr geklappt, manchmal hatte ich generell nur Stereo-Ton obwohl der Film eine 5.1 AC3-Spur enthielt, etc. pp.).

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, von dieser Lösung weg zu gehen – as simple as possible sollte es werden – man wird eben doch älter und hat keinen Nerv mehr dafür, sich tagelang mit Problemen rumzuschlagen, wo man doch Abends heimkommen und ein einfaches, funktionierendes System vorfinden will, um den Feierabend einzuläuten oder ausklingen zu lassen…

Aus diesem Grund:

Teuflisch guter Upmix

Die Firme Teufel bietet neben den Soundsystemen auch weiteres Zubehör an. Unter anderem auch eine „Teufel Decoderstation 3“, eine Hardware-Lösung um 5.1-Soundsysteme (bevorzugt der Marke Teufel) mit mehreren Audioquellen zu verbinden. Zudem kann diese kleine, hübsche Box mit 2-stelliger 7-Segment-Anzeige Stereoquellen auf 5.1 upmixen, oder, sofern per digitalem Eingang (die Box besitzt zwei optische und einen koaxial-Eingänge) angeschlossen, auch 5.1-Sound direkt von der Quelle „durchschleifen“.

Das Gerät hat mich 129 Euro gekostet – hätte ich mir das vorher überlegt, hätte ich das Concept E Magnum PowerEdition 5.1 auch direkt in Verbindung mit einer Teufel Decoderstation 3 für einen günstigeren Preis im Bundle erwerben können. Im nachhinein ist man immer klüger…

Die Decoderstation tut, was Sie soll – Sie gibt Sound erstklassig weiter, und mixt Stereo auf 5.1 in einer mir sehr wohlklingenden Weise. Den Kauf habe ich nicht bereut – ganz besonders, weil ich nun „Raum für Flexibilität“ besitze: Ich wollte von der komplizierten Codec-MediaCenter-Lösung weg.

Mein Entschluss war nach langem Rätseln, dass ich mir eine PS3 gönnen möchte. Diese kann Media über einen Streaming-Server im Netzwerk wiedergeben, taugt zum Surfen, Musik-Abspielen, besitzt ein BlueRay-Laufwerk, und nebenbei kann man mit ihr auch noch ein paar Games spielen 😉 (von der Möglichkeit, das YellowDog Linux darauf zu installieren, mal ganz zu schweigen).

Ich konnte diese hübsche Box (die 40 GB Variante) bei eBay mit Restgarantie, 2 Controllern, 3 Spielen und zwei BluRays für etwa 300 Euro ersteigern, was – so finde ich – ein angemessener Preis ist.

Aktuell ist Sie meine primäre „Wiedergabezentrale“ für Audio, Video und bedingt auch zum Surfen. Der Grund: Die PS3 besitzt die Fähigkeit, Video’s nicht nur auf die HD-Ready-Auflösung meines TVs zu skalieren, anscheinend „resampled“ Sie die Bilder. Dadurch sieht das Bild, im Vergleich zu meinem MediaCenter, einfach erstklassig aus – die Bedienung ist einfach, Sie lässt sich bequem per Controller an- bzw. ausschalten, und über den Streaming-Client kann ich auf mein MediaCenter zugreifen, auf dem meine Daten liegen.

… zudem muss ich zugeben, dass ich ein paar Spielen verfallen bin. Rachet & Clank, Need for Speed Undercover und LittleBigPlanet sind aktuell ein sehr willkommener Zeitvertreib für zwischendurch 🙂

Ein neues MediaCenter muss her

Wie ich bereits angedeutet habe, war ich mit meinem bisherigen Acer-MediaCenter nicht sonderlich zufrieden. Es war laut, hat viel Strom gefressen, und mit der Zeit habe ich eine leichte Antipathie entwickelt…

Ich habe mir viele Gedanken gemacht, was das sinnvollste wäre. Ein neues MediaCenter – also, ein kleiner, weniger performanter PC in kleinem Gehäuse, mit wenig Stromverbrauch, günstigem Preis und leisem Betrieb – kostet wieder Geld. Wenn man es „richtig“ angeht, auch „richtig viel“ Geld.

Ich wollte das nicht. Also stand ich nach langem hin- und herrechnen vor der Wahl: Ein etwas älteres, gebrauchtes Netbook mit Intel Atom, ein kleiner PC mit Atom-Prozessor oder ein einfaches NAS mit Streaming-Server-Funktion (wie dem Raidsonic 4220B).

Ein NAS habe ich für mich ausgeschlossen. Ich hatte bereits vor einigen Monaten die NAS-Systeme auf dem Markt evaluiert und musste feststellen, dass etwas gutes ab 300 Euro beginnt (ohne Platten). Ein 1-Platten-NAS kommt für mich nicht in Frage, da ich meinen kompletten Datenbestand auf eine zweite Festplatte sichere und weiterhin sichern möchte. Ich vertraue den Terrabyte-Platten nicht wirklich… ein NAS mit einer Platte hätte mich um die 80 Euro (gebraucht) gekostet.

Ich bin durch Zufall auf die Firma Foxconn gestoßen – diese bietet Barebones an; kleine Gehäuse mit etwa der Größe eine Schuhkartons, in denen ein Intel-Board mit aufgelöteter ATOM-CPU werkelt. Passiv gekühlt, versteht sich 😉 Mit eingebautem Netzteil, mit Gehäuse und einer Atom 330-CPU (zwei Kerne unter einem DIE, jeweils mit Hyperthreading = 4 logische Prozessoren mit je 1,6 GHZ) kostete mich der Spaß lediglich 110 Euro – NEU. Zwar ohne RAM und HDD, die hatte ich jedoch sowieso zur Verfügung.

*Update* Mittlerweile werkelt ein Asus ASUS AT3IONT-I Deluxe mit 4GB RAM in meinem MediaCenter. Durch die integrierte ION-Grafik läuft nun auch das Team MediaPortal weitaus flüssiger – und es ist nun möglich, 720p und 1080p-Inhalte per Hardware zu dekodieren – flüßig. Da das Board passiv gekühlt ist, ist der einzige Geräuschgeber die Festplatte, welche in absehbarer Zeit durch eine kleine SSD ersetzt wird.

Das Board besitzt zudem ein externes Netzteil (wie man es von Notebooks kennt), nochmal ein flüsterleiser Bonus. Zudem ließ sich der onBoard-Atom problemlos von 1,6 Ghz auf 2,1 Ghz übertakten. Ein paar wenige Grad mehr, aber dafür nochmal ein spürbarer Performancegewinn. */Update*

Das Gerät habe ich bereits in Betrieb genommen – um genau zu sein, ich sitze gerade auf der Couch mit meiner Logitech diNovo Edge und tippe auf meinem 32″ LCD und dem Foxconn-Atom-Barebone diesen Artikel 😉 *Update* Mittlerweile ist es ein 42″ LG 🙂 */Update*

Das Gerät benötigt etwa 20-30 Watt im Idle – das ist, im Vergleich zu dem 100-150 Watt-Verbrauch des Acer SetTops ein himmelweiter unterschied, der sich in wenigen Monaten auch schon amortisieren wird…

Was die Zukunft bringt…

Mir fehlen jetzt nur noch zwei Dinge. Zum einen ein HDMI SATv2-Reciever zum TV sehen (ich habe hier einen Humax 1000 im Blick – kostet etwa 150 Euro gebraucht) und einen größeren LCD 😉 Hier bin ich sehr von den Produkten von Samsung überzeugt – einen 40″ aktueller Generation mit tadellosem Spitzenbild und tausenden Anschlussmöglichkeiten – und FullHD natürlich – bekommt man neu für etwa 750 Euro. Das ist ein guter Preis, wie ich finde – und ich freue mich schon, auf einem 40″ LCD meine Lieblings-TV-Serien von der Couch aus betrachten zu können 😉

*Update* Mittlerweile besitze ich einen LG 42″ FullHD-TV und eine kleine, externe DVB-S2 Box */Update*

Demnächst folgen noch einige Bilder…

Bastian
Bastian

Seit 2006 bin ich täglich im IT-Umfeld unterwegs und interessiere mich für technische Lösungen im Hard- und Softwarebereich, die einem den Alltag erleichtern. Zu meinen Hobbies zählt der 3D-Druck, das Tüfteln, Scripten, eine eigene Holzwerkstatt, sowie der unqualifizierte Umgang mit dem Lötkolben.

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